Bei guten Filmen lohnt es sich sehr, über sie zu reden. Oft wird man sich erst dann ihrer besonderen künstlerischen Qualität bewusst. Deshalb laden wir nach der Aufführung des Filmes zu einer kleinen Gesprächsrunde im Kino-Bistro ein. Es moderiert Peter Dorn, der zusammen mit Pia Schafft für die Auswahl der Filme sorgt.
Filmkunst-Tag: Die stillen Trabanten
Di. 07.03.2023 19:30 - 23:00 Uhr, 1 Termin
in Pfaffenhofen − Kurs-Nr. 231A5738
Dozent:
Peter Dorn (Moderation)
Das Drama erzählt Geschichten von verschiedenen Menschen, die auf der Suche nach Verbundenheit und Nähe sind. Sie umkreisen sich immer wieder, bis ihre Wegen sich kreuzen.
Es sind leise Begegnungen am Rande der Stadt, die abseits der Großstadtlichter die Schwere des Alltags für einen Moment vergessen lassen. Nacht für Nacht kehren die Unscheinbaren an die Orte ihrer Sehnsucht zurück: Imbissbesitzer Jens verliebt sich bei der nächtlichen Zigarette im Treppenhaus in seine Nachbarin Aischa, während Wachmann Erik auf seinem Routinerundgang durch das Ausländerwohnheim Gefühle für die junge Marika entwickelt. Auch Reinigungskraft Christa sucht nach Ende ihrer Schicht Trost an der Seite von Friseurin Birgitt. Drei Geschichten und ein gemeinsamer Wunsch: Ein Funken Liebe, ein Hauch von Zuneigung und das Gefühl der Geborgenheit.
Dem Film gelingt es der zunächst eher trist erscheinenden Berufs- und Lebenswelt der Figuren etwas zutiefst Poetisches zu verleihen, ohne dabei die Realität zu verkitschen. Dabei schafft das Drama auf ergreifende, höchst stimmungsvolle Weise ein Bewusstsein für Großstadt-Milieus und -Biographien, die selten eine solche Beachtung finden.
Zu Beginn wird kurz in den Film eingeführt und anschließend besteht die Möglichkeit zum Gespräch. Interessierte sind dazu recht herzlich eingeladen.
Drama von Thomas Stuber; D 2022
Filmkunst-Tag: Die Aussprache
Di. 04.04.2023 19:30 - 23:00 Uhr, 1 Termin
in Pfaffenhofen − Kurs-Nr. 231A5739
Dozent:
Peter Dorn (Moderation)
Seit längerer Zeit vergehen sich Männer an den Frauen einer Mennoniten-Gemeinde. Sie betäuben sie und vergewaltigen sie. Als einer der Männer erwischt wird, nennt er auch die anderen Täter. Doch es passiert zunächst nichts. Von den Frauen wird erwartet, ihren Peinigern zu vergeben. Ja, es wird gefordert: Vergebung für die Täter oder die Exkommunikation der Frauen. Doch die Frauen wollen dies nicht hinnehmen, obwohl sie es immer getan haben. In dem patriarchalischen System dieser Glaubensgemeinde durften sie noch nie etwas entscheiden. Diesmal aber stimmen sie ab: Nichts tun, bleiben und kämpfen oder weggehen. Das sind die Optionen. Die Wahl liegt schließlich zwischen den letzten beiden. Das Drama zeigt das teilweise heftige Ringen der die Gemeinschaft führende Frauen um die richtige Entscheidung, was nun geschehen soll.
Der auf wahren Ereignissen beruhende Fall ist nur die Ausgangslage, ebenso der Roman, den Sarah Polley nutzt, um eine Geschichte zu erzählen, die auf vielen Ebenen funktioniert, den Zuschauer aber sofort in die Handlung hineinzieht.
Genre: Drama, Kammerspiel
Herkunftsland/Jahr: Kanada 2022
Regisseur: Sarah Polley
Drehbuch: schrieb auch das Drehbuch nach dem Roman von Miriam Toews
Darsteller: Frances McDormand, Rooney Mara, Clair Foy, Jessie Buckley, Ben Winshaw
Länge: 100 Min.
Filmkunst-Tag: Hive
Di. 02.05.2023 19:30 - 23:00 Uhr, 1 Termin
in Pfaffenhofen − Kurs-Nr. 231A5740
Dozent:
Peter Dorn (Moderation)
Der Film basiert auf einer wahren Geschichte von Frauen im Kosovo, die sich gegen die Männerherrschaft in ihrem Dorf durchsetzen. Im Mittelpunkt steht Fahrije. Wie viele andere Frauen will sie wissen, wo ihre Ehemänner, Väter und Sohne sind, die seit dem Kriegsende als vermisst gelten. Neben dieser Ungewissheit plagen sie aber auch finanzielle Sorgen. Sie muss sich, ihre beiden Kinder und den kranken Schwiegervater versorgen. Die Zwanzig Euro monatliche Unterstützung sind nicht viel mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein. Schließlich geben auch die Bienen die sie züchtet, kaum noch Honig (Hive heißt auf Deutsch Bienenstock). Daher beschließt Fahrije einen Führerschein zu machen und hat eine Geschäftsidee. Ihre hausgemachte Paprikapaste möchte sie im Supermarkt der Stadt verkaufen. Andere Frauen sollen ihr dabei helfen.
Eine Frau mit Führerschein und Frauen, die unabhängig Geld verdienen? Die traditionelle patriarchalische Dorfgemeinschaft verurteilt und boykottiert offen Fahrijes Bemühungen.
Die Kriegswitwe und ihre Kooperative ist eine Erfolgstory, der Debutfilm der jungen kosovarischen Regisseurin Blerta Basholli ist ein unglaublich berührender, fantastischer Film über Frauensolidarität und die Wiederkehr der Menschlichkeit in zerstörtem Kriegsgebiet.
Zu Beginn wird kurz in den Film eingeführt und anschließend besteht die Möglichkeit zum Gespräch. Interessierte sind dazu recht herzlich eingeladen.
Drama von Blerta Basholli; Schweiz/Albanien/Nordmazedonien/Kosovo 2022
Filmkunst-Tag: Roter Himmel
Di. 06.06.2023 19:30 - 23:00 Uhr, 1 Termin
in Pfaffenhofen − Kurs-Nr. 231A5741
Dozent:
Peter Dorn (Moderation)
„Irgendwas stimmt nicht.“ So lautet der erste Satz des Dramas. Ein Satz, der mehr meint als die Autopanne, die Leon und seinem besten Freund Felix die Anreise zu einem Ferienhaus an der Ostsee aufhält. Die Waldbrände, die in der Ferne lodern, färben den Himmel rot und drohen das Idyll anzugreifen, in dem sich ein Quartett junger Menschen eingerichtet hat. Neben den beiden sind da noch der Rettungsschwimmer Devid und Nadja. Diese arbeitet als Eisverkäuferin an der Strandpromenade. Leon und Felix sind gekommen, um Arbeitsurlaub zu machen. Felix will seine Mappe für die Kunsthochschule fertigkriegen, Leon ist Autor und hadert mit seinem zweiten Roman. Er ist unsympathisch und liebenswert zugleich. Die Ausrede, dass er arbeiten muss, schiebt er vor, wenn die anderen ihn zum Baden mitnehmen wollen, durchsucht aber in der Zwischenzeit die privaten Dinge von Nadja, die sein Interesse geweckt hat. Deshalb legt sich auch mit Nadjas Urlaubsflirt Devid an.
Petzold erzählt humorvoll, beobachtet vier junge Menschen beim Müßiggang im Sommerurlaub. Aber da ist die latente Bedrohung durch die Waldbrände. Sie sorgt schließlich auch bei den Vieren für Gesprächsstoff.
Irgendwann beginnt die Bedrohung real zu werden und aus der leichten Sommerkomödie wird ein ergreifendes Drama.
Nach dem Film gibt es die Möglichkeit zum Gespräch. Interessierte sind dazu recht herzlich eingeladen.
Genre: Drama
Herkunftsland/Jahr: D 2023
Regisseur: Christian Petzold
Drehbuch: schrieb auch das Drehbuch
Darsteller: Paula Beer, Thomas Schubert, Langston Uibel; Enno Trebs, Matthias Brandt
Länge: 103 Min
Filmkunst-Tag
Di. 04.07.2023 19:30 - 23:00 Uhr, 1 Termin
in Pfaffenhofen − Kurs-Nr. 231A5742
Dozent:
Peter Dorn (Moderation)
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