Im Jahr 1897 erstürmten britische Spezialeinheiten die Hauptstadt des Königreiches von Benin im heutigen Nigeria und eroberten damit das letzte noch unabhängige Gebiet in Westafrika. Die anschließend aus den Palästen und Tempeln geraubten und von England aus in die Museen der ganzen Welt verkauften Kunstwerke, allen voran die aufgrund ihrer technischen Perfektion berühmten „Benin-Bronzen“, stehen heute symbolisch für die seinerzeit von den europäischen Kolonialmächten abtransportierten Kultobjekte und Kunstwerke, deren Rückgabe die Heimatstaaten schon seit langem einfordern, aber erst allmählich Gehör dafür finden. Deutschland hat 2022 damit begonnen nach und nach sämtliche Objekte der Benin-Kultur zu restituieren. Aber nicht alle Objekte aus ehemaligen Kolonialgebieten in westlichen Museen sind „Raubkunst“. Deswegen spielt die Provenienzforschung eine wichtige Rolle.
Sie galt lange als unweiblichste aller Gattungen der Kunst – die Bildhauerei. Dabei gab schon in der Renaissance Frauen, die sich mit dieser Kunst beschäftigten. Properzia de Rossi wurde von Giorgio Vasari in seinen Viten erwähnt, Luisa Ignacia Roldán war eine spanische Barockbildhauerin und Elisabeth Ney porträtierte im 19. Jahrhundert niemanden geringeren als König Ludwig II. von Bayern.